Schlagwort: Trainingseffekte

  • FOKUS ADHS

    FOKUS ADHS

    Ein Klarer Kopf in einem starken Körper.

    Bewegung bringt Klarheit. Mentale Gesundheit als eigentliches Ziel von Training: Mens sana in corpore sano – das Zitat stammt aus den Satiren des römischen Dichters Juvenal: Beten, meinte er, solle man allenfalls um körperliche und geistige Gesundheit. Erst später wurde der Satz im Sinne von „Ein gesunder Geist wohnt in einem gesunden Körper“ als Ausdruck für das Gleichgewicht von körperlicher und geistiger Fitness interpretiert. Oder eine gesunde Seele in einem gesunden Körper: anima sana in corpore sano – das entsprechende Akronym ist als Sportartikelmarke bekannt.

    Die Aufmerksamkeits- und Hyperaktivitätsstörung zeigt sich vor allem durch Unaufmerksamkeit, Hyperaktivität und Impulsivität. Dazu kommen häufig Defizite in den sogenannten Exekutivfunktionen – also in Planung, Steuerung, Impulskontrolle und Arbeitsgedächtnis. Menschen mit ADHS-Tendenzen profitieren nicht nur körperlich vom Training: Studien zeigen, dass Bewegung auch mentale Prozesse, Stimmung und Schlaf positiv beeinflussen kann. Bewegung ersetzt keine Therapie, sie kann aber eine wertvolle Ergänzung sein.

    Bewegung führt zu erhöhtem Dopamin und Noradrenalin im Körper, das sind genau jene Neurotransmitter, die bei ADHS oft dysreguliert sind. Gleichzeitig aktiviert Training Wachstumsfaktoren (BDNF) und verbessert die Vernetzung im Gehirn. Das stärkt die Exekutivfunktionen: Aufgaben lassen sich besser strukturieren, Impulse leichter kontrollieren und Informationen effektiver speichern. Da Menschen mit ADHS oft unter Schlafproblemen oder unregelmässigen Tagesrhythmen leiden, kann sportliches Training hier zusätzlich stabilisierend wirken.

    Für Menschen mit ADHS sind Lärm und Hektik eines martialisch vollgepackten Fitnesscenters, standardisierte Trainingspläne und übermotiviertes Anfeuern eines Fitnessinstruktors alles andere als ideal. Das Gewusel raubt Fokus und Energie – Motivationsfloskeln und monotone Routinen nehmen jede Freude am Training.

    Besonders geeignet ist für Personen mit ADHS deshalb ein Personaltraining-Setting in einer ablenkungsfreien Umgebung: Es bietet eine stabile Routine, klare Strukturen und direkte Rückmeldung – ideale Voraussetzungen, um am Ball zu bleiben. Hyperaktivität zeigt sich häufig als überschüssige oder fehlgeleitete Energie. Im passenden TRaining wird Bewegung hingegen zum Kanal, motorische Aktivierung zur Energie-Regulation.

    Kurzfristig verbessern sich Aufmerksamkeit und Impulskontrolle im Alltag. Regelmässige Trainingstermine schaffen Tages- und Wochenstruktur, was vielen Betroffenen schnell spürbar guttut. Mittel- und langfristig verbessert sich die Schlafqualität, und die Exekutivfunktionen werden stärker. Mit der Zeit nimmt auch die innere Unruhe ab.

    Obwohl Sport und Bewegung allgemein hilfreich sind, eignet sich das 1:1-Setting beim Personaltraining besonders für Menschen mit ADHS. Durch die direkte Betreuung und volle Konzentration kann der Personaltrainer helfen, individuelle Herausforderungen zu meistern. Dazu gehören Kurze, klare Instruktionen, Visuelle Timer und Countdowns, klare Handlungsaufforderungen und messbare Ziele.

    DAnk dem Wissen über Varianten einer Übung kann ein Personaltrainer auch die für Menschen mit ADHS wichtige ABwechslung und Vielfalt bieten. Diese Elemente fördern Autonomie, erhöhen die Motivation und unterstützen langfristige Trainingsadhärenz, also die Kontinuität des Trainings und die Einhaltung begleitender Elemente.

    Personaltraining – Angebote

    Wie immer, wenn Medikamente eingenommen werden, sollten Puls und Blutdruck beobachtet und gegebenenfalls ärztliche Rücksprache gehalten werden. Wichtig ist, Überforderung zu vermeiden: zu hohe Intensität oder Trainingshäufigkeit kann kontraproduktiv wirken und zu Motivationsverlust führen. Eine ruhige, strukturierte Umgebung hilft, den Fokus zu halten und Reizüberflutung zu vermeiden.

    Für Menschen mit ADHS ist Training nicht nur gesund und fördert die körperliche Fitness, sondern bietet auch grosse Chancen für die Lebensqualität: mentale Stärke, Alltagsstruktur und echte Entlastung der Symptome. Im Atrium Gym finden sich ideale Voraussetzungen für Menschen mit ADHS: Ein ruhiger, warmer Raum, der Konzentration fördert, kombiniert mit klarer Struktur und fundierter Expertise in Trainings- und Ernährungslehre sowie Functional Training. Nicht zuletzt schafft auch die eigene Erfahrung der Trainerin mit ADHS ein optimales, empathisches und praxisnahes Setting.

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    Wenn du herausfinden möchtest, wie gezieltes Training dir helfen kann, mehr Struktur, Energie und innere Ruhe zu finden, begleite ich dich gern ein Stück auf deinem Weg.

  • TRAININGSEFFEKTE

    TRAININGSEFFEKTE

    angst Vor muskelpaketen? unbegründet. Was Krafttraining wirklich im Körper anrichtet.

    Die einen stehen schon nach ein paar Bizeps curls vor dem Spiegel und warten aufs Sixpack und die Muskelbepackten Oberarme, die anderen wagen Hanteln kaum anzurühren, weil sie fürchten, nach dem Training nicht mehr in ihre Skinny jeans zu passen. Beides ist unrealistisch. ERstens passt sich Der Körper nur langsam an die neuen Reize an, und zweitens passiert noch ganz viel mehr im Körper als einfach „nur“ Muskelwachstum. Auch wenn oft ästhetische Aspekte im Vordergrund stehen, ist Krafttraining vor allem gesund – und für ein selbstbestimmtes Leben bis ins hohe Alter unverzichtbar.

    Es ist toll, wenn die Aussicht auf einen definierten Body mit mehr Muskeln und weniger Fettpolster uns motiviert, mit Krafttraining anzufangen und kontinuierlich dabei zu bleiben. Ganz nebenbei laufen hinter den Kulissen aber auch Prozesse ab, deren Effekte den Körper auf wesentlicherere – und vor allem nachhaltigere – Weise verändern.

    Nach 4 bis 6 Wochen

    Die Haltung verbessert sich, weil der Muskeltonus, also die Grundspannung der Muskeln, sich erhöht hat. In der Muskulatur haben sich mehr Aktin und myosin eingefunden: Proteine, die für die Muskelkontraktion sorgen. man hat bereits mehr Kraft und ist beweglicher, die Gelenke sind besser geschmiert und allfällige SChmerzen werden weniger. Die Muskeln arbeiten effektiver zusammen, Reflexe und Motorik sind verbessert. Meist spürt man die Veränderung schon selbst, sei es beim Öffnen eines Einmachglases oder beim Treppensteigen. Manchmal sehen es auch andere, weil man sich im Alltag anders bewegt und eine aufrechtere Haltung einnimmt.

    Nach 6 Wochen bis 6 Monaten

    Wer kontinuierlich dabei bleibt, wird beobachten, dass die Umstellung von Belastung auf Erholung und Umgekehrt leichter fällt – meist merkt man das daran, dass man sich weniger überwinden muss, um ins Training zu gehen, und sich danach deutlich besser fühlt. Ebenfalls kann man jetzt eine Zunahme der Muskelmasse feststellen. im ersten Jahr kann das bis zu 1kg pro Monat sein. Je nach Veranlagung und Trainingsfokus werden Arme, Bauch und Beine definierter. Das kann dazu führen, dass man erst mal an Gewicht zunimmt – oder zumindest sich auf der Waage keine Abnahme zeigt. Muskelmasse ist etwas schwerer als Fettmasse.

    Im Hintergrund, oft noch unsichtbar, verändert sich die Körperzusammensetzung: Mehr Muskeln und weniger Fett. Denn Muskeln verbrauchen, anders als Fettmasse, auch in Ruhe einiges an Energie. Zusätzlich erzeugt Krafttraining den sogenannten Nachbrenneffekt (EPOC = Excess Post-exercise Oxygen Consumption). Das Bedeutet, der Körper verbrennt noch Stunden nach dem Workout zusätzliche Kalorien. Dieser Effekt ist beim Krafttraining stärker als beim Ausdauertraining.

    Krafttraining beeinflusst Hormone wie Testosteron und das Wachstumshormon Somatotropin. Beide fördern den Muskelaufbau und unterstützen gleichzeitig den Fettabbau. Zudem verbessert Muskelgewebe die Insulinsensitivität: Glukose wird besser in die Zellen aufgenommen und weniger als Fett gespeichert. Das ist ganz besonders wichtig zur vermeidung von Übergewicht und bei Typ-2-Diabetes.

    Glukose ist traubenzucker und gelangt über die Nahrung ins Blut, Das Hormon Insulin sorgt dafür, dass die Zellen die Glukose aufnehmen. Ein Teil wird sofort zur Energiegewinnung verbrannt (fun fact: allein die Hirnzellen brauchen ca. 100g Glukose am Tag, um zu funktionieren!). Einiges wird als Glukogen in Muskeln und Leber gespeichert. Nur der überschüssige Zucker wird in Fett umgewandelt. Wenn wir unser Gewicht kontrollieren wollen, achten wir auf den Fettanteil, der im gesunden Rahmen bleiben soll.

    Alter in JahrenKörperfettanteil FrauenKörperfettanteil Männer
    20–3921–32 %8–19 %
    40–5923–33 %11–21 %
    60–7924–35 %13–24 %

    QUelle: Gallagher et al. (2000)

    Das erreicht man, nebst gesunder Ernährung, eben auch mit Krafttraining. Die kleine Zauberei heisst Rekompensation: Fettabbau und Muskelaufbau gleichzeitig.

    Nach 6 bis 12 Monaten

    Im zweiten Trainingshalbjahr gilt man als Geübt – man ist ein „habitué“. Das Training hat einen festen Platz im Alltag. Jetzt wächst die Muskelmasse monatlich um 1 – 1.5% des Körpergewichts. Je nach Ausgangslage können das nach einem Jahr 10-13kg Muskelmasse sein. An die ersten deutlichen Veränderungen hat man sich schon ein bisschen gewöhnt. Was nun passiert, ist nicht mehr so offensichtlich, aber nicht minder bedeutend. Einerseits kann man eine Straffung der Haut beobachten, andererseits werden auch die passiven Strukturen im Körper stärker: Bänder, Gelenke, knorpel und Knochen stellen sich auf das neue Belastungsniveau ein. Vielleicht stellst du fest, dass auch nach langem Stehen in der Küche sich kaum mehr Rückenschmerzen bemerkbar machen und die Gelenke selbst nach intensiven Belastungen bei anstrengender Gartenarbeit nicht schmerzen. Allgemein sind im Alltag auch ungewohnte und seltenere Aktivitäten müheloser und länger bewältigbar.

    Auch das gehirn profitiert: es bilden sich neue synaptische Verbindungen, bestehende werden effizienter. Im Alltag macht sich die Verbesserung der kognitiven Leistungsfähigkeit bemerkbar: wir können uns Einkaufslisten besser merken und finden rascher kreativere Lösungen, weil wir Informationen schneller und vernetzter verarbeiten können. Krafttraining verbessert tatsächlich auch das Denken!

    NAch 1 – 3 Jahren

    Deine Bewegungsabläufe haben sich automatisiert, das Training ist an deinen Fortschritt angepasst: Du arbeitest mit bereits anspruchsvollen Gewichten und schaffst regelmässig ein bemerkenswertes Pensum. In Deinen ERholungsphasen wachsen Deine Muskeln weiter, wenn auch nicht mehr so stark wie zu Beginn. nach 2 Jahren Training ist ein monatlicher Zuwachs von 0.5 – 1% des Körpergewichts möglich – rund 500g pro Monat. Nach dem 3. Jahr halbiert sich das auf ca. 250g, immerhin noch 2-3kg im Jahr. Je nach Körperzusammensetzung zu Beginn des Krafttrainings zeigt die Waage jetzt möglicherweise mehr Gewicht an, obwohl der Körperfettanteil gesunken ist.

    Die Knochen passen sich der neuen und regelmässigen Belastung an. die Knochenbälkchen werden besser ausgerichtet und Die Knochenmasse nimmt zu, weil mehr STrukturproteine eingebaut werden. damit werden die Knochen belastbarer. besonders wichtig ist das für Menschen mit Osteoporose.

    Die Kapillarisierung nimmt zu – die kleinen Blutgefässe im Muskelgewebe sorgen vermehrt für eine bessere Durchblutung der Muskeln, um sie mit Sauerstoff zu versorgen. Dadurch steigen die körperliche Leistungsfähigkeit und die Ausdauer, Die Muskeln können effizienter arbeiten, ermüden langsamer und erholen sich schneller. Schliesslich verringert sich auch das Risiko von Muskelverletzungen.

    Langfristig: ein aktives und selbstbestimmtes LEben

    Unser Körper passt sich den Anforderungen an, die wir an ihn stellen. Er baut auf, was gebraucht wird, und spart ein, was nicht beansprucht wird. Ein Um-, Ab- und Aufbauprozess, der im Körper ständig abläuft. Durch regelmässige Bewegung und gezielte Belastung werden wir leistungsstärker und können Reserven aufbauen. Reserven, für die wir im Alter, wenn die Abbauprozesse natürlicherweise zunehmend Überhand nehmen, dankbar sein werden.

    Wer nichts tut, verzichtet nicht nur auf die Vorteile eines aktiven Lebensstils, sondern riskiert im Alter Stürze, Einschränkungen im Alltag und Abhängigkeit von Hilfe. So schön Unterstützung ist – sie bedeutet oft auch Fremdbestimmung und Verzicht.

    Das alte Sprichwort „spare in der Zeit, dann hast Du in der Not“ könnte in Bezug auf unseren Körper lauten: trainiere in der Zeit der STärke, dann schützt Du Dich für die Zeit der SChwäche. Dein Körper kann mehr als du glaubst! Nimm dir jetzt die Zeit für dein Training – es lohnt sich!